von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 21. Mai 2020
In letzter Zeit eskalieren die gegenseitigen Cyberattacken zwischen Israel und dem Iran. Nach Angaben von israelischen Experten habe der Iran hinter einem umfassenden Angriff auf die israelischen Wasseranlagen gesteckt. Offenbar wurde der Angriff rechtzeitig bemerkt und erfolgreich abgewehrt. Es sei kein Schaden entstanden. Kurz darauf soll Israel gemäß einem Bericht der Washington Post einen massiven Angriff auf iranische Häfen unternommen haben. Bei dieser Attacke seien auch keine bemerkenswerten Schäden entstanden. Israelische Militärs haben diesen Angriff andeutungsweise bestätigt und behauptet, dass die Störungen „bewusst und geplant“ gering gehalten worden seien.
Beim Rundfunk meldeten sich mehre Unternehmen mit der Klage, dass ihre Webseite von Iran gehackt worden sei. Die offiziellen Stellen hätten ihnen nicht helfen können.
Eine der gehackten Seiten gehört der israelischen NGO „Regavim“. Auch Stunden nach dem Angriff ist deren Homepage https://www.regavim.org/ immer noch nicht wiederhergestellt. Auf Hebräisch und Englisch heißt es da auf einem schwarzen Hintergrund: „The countdown of Israel destruction has begun since a long time ago.“ (Der Countdown der Zerstörung Israel hat schon vor langer Zeit begonnen)
Man kann dort auf der Seite oder durch Drücken einer der Links unten einen Film mit Luftaufnahmen von Tel Aviv und Haifa sehen. Und dann hört man Explosionen, während die eben gezeigten Hochhäuser in Flammen stehen und schließlich einstürzen.
Ähnliche Filmchen, meist nur kurze Sequenzen, wurden schon vor Jahren an israelische Empfänger geschickt. Einmal war ein Mosaik mit der Inschrift „Holocaust“ zu sehen, während feindliche Flugzeuge angeflogen kamen und Atombomben über Tel Aviv abwarfen. Dazu hieß es, dass die Juden Israels sich auf einen zweiten Holocaust vorbereiten sollten.
Der iranische Wunsch, Israel zu zerstören und „von der Landkarte zu wischen“, wird immer wieder von iranischen Spitzenpolitikern geäußert und mit entsprechenden Karikaturen bekräftigt.
Diese offen ausgesprochene Politik des Iran ist einer der Gründe für die wiederholten Warnungen von Ministerpräsident Netanjahu vor der UNO und bei fast allen politischen Gästen aus dem Ausland.
Der iranische Hackerfilm kann hier eingesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=29nahzRPk8s&feature=youtu.be
Oder hier:
(C) Ulrich W. Sahm